

Die Etappe der Entscheidung ist heute, spätestens am Titisee muss sich der Westwegwanderer für die Ost- oder Westvariante entscheiden. Aber bis dahin liegen erst mal noch über 20 Kilometer vor mir um die Sinne zu schärfen und das Umland zu genießen.
Und los geht es.
Es ist wieder ein kalter Morgen. Beim Ausatmen kann ich meinen Atem sehen. Da ist es hilfreich, dass es bis zum Lachenhäusle immer etwas aufwärts geht. Das regt sofort das Herz Kreislaufsystem an und bringt des Wandermanns Hülle auf Betriebstemperatur.
Das Lachenhäusle ist sicher nicht nur mir noch gut in Erinnerung.
In einem Land vor unserer Zeit, genau gesagt zu Zeiten der Bundeswehr hat es Ralf, Mixe und mich auf der freitäglichen “Heim-Rally” hier mal förmlich rein geschneestürmt. Wir steckten dann zwar nicht im Schnee fest, dafür aber mit “Biergit” in der Hütte und kamen fast nicht mehr weg…
Ich muss gerade los lachen wenn ich nur an die Aktion denke…
Sorry, für den kleinen Exkurs und wieder zum Westweg.
Der führt mich weiter an den Resten der ehemaligen Verteidigungsanlage an der Türkenlouis-Schanze auf dem Hohlen Graben (1.045m) vorbei.
Von dort umrundet der Weg den Doldenbühl (1.098m) und steuert mich über die Fahrenhalde
zur Weißtannenhöhe (1.190m).
Rechts unten liegt Bernau, darüber das schneebedeckte Feldbergmassiv.
Ich treffe kaum Menschen an, was mich immer wieder zu lauthalsen Gesangseinlagen, in einer von mir spontan kreierten “Künstler-Sprache” ermuntert. Dieter’s Bohlen & Co. hätten ihre wahre Freude an mir gehabt…
Über die Fürsatzhöhe und an dem urig wirkenden Wanderheim Berghäusle
führt der Weg hinab an den Titisee, einer der populärsten Touristenattraktionen des Südschwarzwalds.
Jeder Schritt ist wie das ticken des Sekundenzeigers einer Uhr, das mich immer deutlicher an die am Titisee zu treffende Entscheidung erinnert. Und der Titisee ist jetzt bereits zum Greifen nahe…
Am Titisee angekommen ist meine Entscheidung gefallen.
Da ich mich jetzt in heimatlichen Gefilden befinde und das Wetter wieder schlechter geworden ist und auch in den nächsten Tagen keine wirkliche Besserung verspricht, werde ich die letzten Etappen vorerst stunden.
Gerade die nächsten Etappen bieten bei besseren Wetterbedingungen traumhafte Fernsicht und damit ist der Tage leider nicht zu rechnen. Und außerdem würde gerne noch ein paar sonnigere und buntere Tourentage beim Überqueren von Feldberg, Belchen und Plauen geniessen.
Der Sommer fängt ja auch gerade erst an und so nutze ich den Vorteil meines Heimspiels…
Also, Fortsetzung folgt wenn es soweit ist…